März, 2013

Jagd auf den Eisbären

23.03.2013 (Artkis)

Die arktischen Ökosysteme sind, anders als diejenigen der Antarktis, stark durch den Menschen beeinflusst, und zwar schon seit Jahrtausenden. Verschiedene Kulturen, an deren Ende heute die Inuit stehen, haben schon lange vor uns der Arktis ihren Stempel aufgedrückt. Dazu gehört auch die Jagd auf verschiedene Tiere wie Robben, Wale und auch Eisbären.

Auch heute noch wird Jagd auf das größte Landraubtier der Erde gemacht, aber nicht nur von den Bewohnern der Arktis, zu deren Tradition dies gehört, sondern auch von Jagdtouristen, die sich einen Bären vor den Kamin legen möchten. Ein entsprechendes Verbot wäre nur durch ein internationales Gremium wie CITES, die Kommission zum Schutz bedrohter Arten, durchsetzbar.

Was auf der diesjährigen Tagung der CITES herauskam, erfährst du bei PolarNEWS.
(Quelle: PolarNEWS)

Schwarzer Tag für den weißen Bären

08.03.2013 (Artkis)

Pressemitteilung der Schweizer Tierschutzorganisation OceanCare:

An der Artenschutzkonferenz CITES in Bangkok haben am 7. März die Delegierten der 178 Mitgliedstaaten, darunter die Schweiz, Kanada, Norwegen und Dänemark, das internationale Handelsverbot mit Eisbärenprodukten in erster Instanz abgelehnt.

Nach der Klimaerwärmung stellt die Jagd die größte Gefährdung des Königs der Arktis dar: Allein in Kanada werden 400 Eisbären jährlich für den Handel mit Fellen, Krallen und Zähnen getötet. OceanCare interveniert beim Bundesrat gegen das Stimmverhalten der Schweiz.

Die USA, unter anderem unterstützt von Russland, wollten dem internationalen Handel mit Eisbären Einhalt gebieten. Ihr Antrag an die Delegierten des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES sah vor, den Eisbären auf Anhang 1 zu listen. Dabei handelt es sich um eine Liste, die besonders stark gefährdete Tierarten bezeichnet und sie unter größtmöglichen Schutz stellt. Dies hätte zum Verbot des internationalen Handels mit Teilen und Produkten von Eisbären geführt.

Tragische Rolle der Schweiz

42 Länder stimmten gegen den Eisbären, 46 enthielten sich und 38 gaben ihre Stimme dem König der Arktis. „Besonders empört mich, dass die Schweiz, die das Fürstentum Liechtenstein vertreten hat, trotz unserem Appell an den Bundesrat mit zwei Nein-Stimmen ausschlaggebend war für die Ablehnung. Das ist ein besonders schwarzer Tag für den weißen Bären, denn die Jagd ist nach dem Klimawandel seine größte Gefährdung. OceanCare interveniert gegen das Stimmverhalten der Schweiz“, so Sigrid Lüber von OceanCare. „Nur ein generelles Verbot des Handels mit Eisbärenfellen hätte die blutige Hatz beenden können.“

Der Schutzantrag scheiterte am Widerstand von Kanada, der Schweiz und der EU. Während die EU auf der letzten CITES-Konferenz gegen den Antrag stimmte, hat sie sich diesmal enthalten. Deutschland und die Mehrheit der EU-Staaten haben sich für den Eisbärenschutz ausgesprochen, doch Dänemark und wenige andere Staaten haben ein positives Votum der EU, die auf der Artenschutzkonferenz einheitlich abstimmen muss, blockiert. Die EU-Kommission drängte auf einen Alternativvorschlag, der jedoch den Handel mit Eisbären nicht eingeschränkt hätte.
(Quelle: OceanCare)