Tiere der Arktis

Perfekte Anpassung

Die Arktis – Heimat des Eisbären
Um der eisigen Kälte trotzen zu können und an einem nur spärlich gedeckten Nahrungstisch nicht verhungern zu müssen, haben die Tiere, die sich das ganze Jahr über rund um den Nordpol aufhalten, verschiedene Überlebensstrategienentwickelt.

Eisbären in der russischen Hocharktis
(Foto: Frank Blache)

Die Arktis ist die Heimat eines der größten Landraubtiere – des Eisbären. Seine Nahrungspalette ist breit gefächert: Weder Robben noch Wale oder Vögel sind vor ihm sicher. Der bis zu 2,50 Meter lange und bis zu 600 Kilogramm schwere „König des Eises“ ist mit seinem weißen Fell gut an sein „Reich“ angepasst, da er sich kaum von seiner Umgebung abhebt und somit von seinen Beutetieren nur schwer wahrgenommen werden kann. Unter der Haut schützt eine 10 Zentimeter dicke Fettschicht das Tier vor Kälte. Um nicht ständig den eisigen arktischen Stürmen ausgesetzt zu sein, suchen die weißen Riesen in Bodensenken Unterschlupf.

Robbenbabys gehören zur Lieblingsspeise der Eisbären. Die weißen Kolosse jagen die Robben jedoch nur an Land, weil sie – obwohl sie die Schwimmtechnik sehr gut beherrschen – im Wasser zu langsam sind. Oft lauern sie ihrer Beute am Rand eines Atemlochs im Eis auf. Eisbären haben einen erstaunlich scharfen Geruchssinn, mit dem sie ihre Opfer auf eine Entfernung von über 2 Kilometern riechen können – selbst wenn die Robbe sich unter dem Schnee versteckt hat.

Ihre Babys – in der Regel Zwillinge – bringt die Bärenmutter während der Wintermonate im Schutz einer Eishöhle zur Welt. Die nackten Neugeborenen, die etwa so groß sind wie Meerschweinchen, würden in der eisigen Kälte im Freien nicht überleben können.

Hier erfährst du etwas über andere tierische Bewohner der Arktis:
– Grauwale
– Walrosse
– Dickschnabellummen
– Moschusochsen

Tiere der Antarktis

Ein Leben im ewigen Eis

Das Thermoskannen-Prinzip
Die meisten Tiere verlassen die Antarktis im Winter. Nicht so die im südlichen Polargebiet heimischen Pinguinarten wie die Königs- und Eselspinguine.

Königspinguine
(Foto: Frank Blache)

Bei denkbar ungünstigem Wetter beginnen Kaiserpinguine im antarktischen Winter, ihre Eier auszubrüten und ihre Jungen großzuziehen. In riesigen Kolonien kuscheln sie sich monatelang aneinander, um sich vor den Eisstürmen zu schützen. Dabei verharren die Tiere jedoch nicht unbeweglich an einer Stelle, sondern durch ihre Trippelbewegungen vom äußeren Rand der Formation in Richtung warme Kolonie-Mitte ist gewährleistet, dass sich jedes Individuum eine Zeitlang aufwärmen kann.

Aber auch ein still stehender Pinguin ist bestens an seine unwirtliche Umgebung angepasst. Die flugunfähigen Vögel sind nämlich wahre Meister der Wärmeregulation.

Der Körper eines Pinguins funktioniert ähnlich wie eine Thermoskanne: im Zentrum isoliert, um die Körperwärme für die wichtigen Organe, das Herz und das Verdauungssystem zu konservieren. Die äußeren Bereiche des Pinguinkörpers, die Füße, sind kaum isoliert bzw. nicht von wärmendem Gefieder umgeben. In den Füßen wird daher die Durchblutung reduziert und somit wird verhindert, dass über die Extremitäten zu viel Wärme verloren geht. Im Winter wird die Temperatur in den Pinguinfüßen auf ein bis zwei Grad über dem Gefrierpunkt gehalten.

Damit die Aufzucht der jungen Königspinguine auch in nahrungsarmen Zeiten gewährleistet ist, legen die männlichen Tiere im BauchFischkonserven für ihre Jungtiere an. Diese Vorräte bleiben bis zu drei Wochen lang genießbar, weil die Pinguine ihre eigenen Verdauungsbakterien zerstören. Die Nahrungssuche kann besonders im Winter oft mehrere Tage dauern. Die Pinguin-Väter greifen wahrscheinlich auf die „Konserven“ zurück, wenn die Mütter nicht rechtzeitig zurückkommen.

Auf folgenden Seiten erfährst du noch mehr über die tierischen Bewohner der Antarktis:
– Fische
– Robben
– Wale
– Krill