Tiere der Arktis

Perfekte Anpassung

Überleben am und im eiskalten Wasser
Ein- und Ausstiegslöcher im vom Eis bedeckten Nordpolarmeer sind für die Bewohner der Arktis lebenswichtig. Walrosse etwa kehren jeden Winter an dieselben Stellen zurück, an denen sie sicheren Zugang zum Wasser finden.

Die Fettschicht der bis zu eineinhalb Tonnen schweren Kolosse ist bis 15 cm dick und von zahlreichen Blutgefäßen durchzogen. Nachdem die Tiere an Land gekommen sind, um sich in der Sonne aufzuwärmen, öffnen sich die Gefäße und transportieren das Blut nahe an die Hautoberfläche. Hier wird es von der kalten Luft abgekühlt und die Walrosse können somit nicht überhitzen. An Land färbt sich die gut durchblutete Haut der Walrosse rosa. Im kalten Wasser dagegen findet ein umgekehrter Prozess statt, die Gefäße verschließen sich und die Tiere sehen dadurch fast weiß aus.

Die Walrosse sind mit einer einzigartigen Anpassung an ein Leben im Wasser – mit einer Art aufblasbaren Rettungsweste, die sie immer mit sich tragen – ausgestattet. Zu beiden Seiten des Kopfes befindet sich eine innere Tasche, die sich zum Rachen hin öffnet. Das Walross kann sie mit Luft aus den Lungen aufblasen und mit bis zu 29 Litern Luft auffüllen. Auf diesem „Luftkissen“ kann sich das Tier bequem im Wasser treiben lassen und dort sogar schlafen, ohne in Gefahr zu kommen, ertrinken zu müssen.

Die imposanten bis zu einem Meter langen Stoßzähne benützt das Walross u.a. als Eispickel. Das Tier schlägt damit auf eine Eisscholle und hievt sich mit Hilfe seiner Hauer auf den festen Untergrund.

Hier erfährst du etwas über andere tierische Bewohner der Arktis:
– Grauwale
– Eisbären
– Dickschnabellummen
– Moschusochsen

Tiere der Antarktis

Ein Leben im ewigen Eis

Wie Warmblüter der Kälte trotzen
Auch die verschiedenen Robben-Arten, die in der Antarktis vorkommen, trotzen der bitteren Kälte (oben, zweites Bild von rechts: Antarktische Pelzrobbe; ganz rechts auf der Eisscholle: Krabbenfresser-Robben).

Die Weddellrobben schaben regelmäßig mit ihren Zähnen an der Eisdecke, die das Meer überzieht, damit ihre Atemlöcher nicht zufrieren. Für sie ist das Meer im antarktischen Winter der gefragteste Aufenthaltsort: Hier bleiben die Robben vor den heftigen Stürmen verschont. Allerdings hat das „Eiskratzen“ mithilfe der Zähne einen großen Nachteil: Die Kauwerkzeuge der Weddellrobben nutzen durch diese Technik sehr schnell ab und die Tiere haben dadurch keine hohe Lebenserwartung.

Gesunde Tiere haben eine mindestens 10 Zentimeter dicke Fettschicht, die zur Wärmedämmung, als Kalorienlieferant in Fastenzeiten und als Quelle für die Milchproduktion dient.

Wenn die rund 600 Kilogramm schweren Weddellrobben auf Nahrungssuche gehen, bleiben sie oft sehr lange unter Wasser. Die Tiere tauchen bis zu 700 Meter tief. Spätestens nach 20 Minuten benötigen sie frischen Sauerstoff und tauchen auf. Während ihres Unterwasserausflugs bleiben ihnen jeweils nur ein paar Minuten, um Beute zu machen. Man geht davon aus, dass sich die Robben ein bestimmtes Atemlochmuster in der Eisdecke merken, denn von unten betrachtet, bilden die Eisspalten und Eislöcher ganz bestimmte Strukturen. Für die Robben ist es überlebenswichtig, dass sie nach einem langen Tauchgang sofort an eine Öffnung im Eis gelangen, um Sauerstoff zu atmen.

Auf folgenden Seiten erfährst du noch mehr über die tierischen Bewohner der Antarktis:
– Fische
– Pinguine
– Wale
– Krill