Arktis
Fakten/Teil 4
Bewohner der Arktis
Rund um das Nordpolargebiet leben insgesamt etwa 600.000 Menschen, die sich auf Grönland, Schweden, Norwegen, Finnland, Russland, USA und Kanada verteilen. Die Entfernung des Nordpols zur nächsten Siedlung außerhalb von Forschungsstationen beträgt 1.227 Kilometer bis Ny Alesund (Spitzbergen).
Heute leben im kanadischen Teil des Nordpolargebiets etwa 22.000 Inuit. Ihren Lebensunterhalt bestreiten diese Menschen teilweise immer noch durch die von Generation an Generation weitergegebene Jagd auf Karibus, Robben und Fische. Aber selbstverständlich haben Technik und Fortschritt der westlichen Welt längst Einzug in den äußersten Norden gehalten und traditionelle sowie neue Lebensart scheinen reibungslos nebeneinander zu funktionieren. Es gibt immer noch Treibholzhäuser und Iglus. Aber das Leben der Inuit spielt sich auch in Siedlungen mit Fernsehen, Flughafen und Supermarkt ab.
Doch nicht alle werden mit den sogenannten Errungenschaften der Zivilisation fertig. Ein Drittel der Inuit ist arbeitslos, Alkoholsucht und Drogenabhängigkeit sind sprunghaft angestiegen, und die Selbstmordrate vor allem junger Menschen ist alarmierend hoch. So setzen die Inuit große Hoffnung in ihre eigene, autonome Regierung, die am 1. April 1999 die Arbeit aufgenommen hat: Nach langen Auseinandersetzungen mit der kanadischen Regierung wurde den Inuit an diesem Tag das Territorium Nunavut („Unser Land“) zugesprochen – der bislang einzige Indianerstaat der Welt.
(Text verändert entnommen aus der Phoenix-Programmankündigung vom 2. Januar 2001: „Indianer – Teil 1: Die Inuit – Volk in Eis und Fels“.)
Antarktis
Fakten/Teil 4
Bewohner der Antarktis
In der Antarktis gibt es keine Ureinwohner. Den ersten Fuß setzten im Jahr 1821 ein paar Robbenfänger auf diesen Kontinent. Mit der Entwicklung hochseetüchtiger Schiffe betraten immer mehr Menschen diesen unwirtlichen Lebensraum und in den 1950er Jahren wurden dort einige feste Siedlungen errichtet. Obwohl in der Eiswüste auch schon Kinder geboren wurden, beansprucht niemand die antarktische Staatsbürgerschaft oder ein permanentes Wohnrecht.
Die meisten „Einwohner“ sind Wissenschaftler und technisches Personal. In gut drei Dutzend Forschungsstationen verteilt, leben im Sommer 5.000 bis 6.000, im Winter 1.000 Menschen in der Antarktis. Die Entfernung des Südpols zur nächsten Siedlung außerhalb von Forschungsstationen beträgt 3.914 Kilometer bis Ushuaia in Argentinien (von den Einwohnern als südlichste Stadt der Erde bezeichnet).
Im 1959 in Washington unterzeichneten und 1961 in Kraft getretenen Antarktisvertrag, haben zwölf Nationen festgelegt, das sensible Südpolargebiet ausschießlich friedlich zu nutzen. Der multilaterale Vertrag wurde 1962 noch durch ein Artenschutz-, 1972 durch ein Robbenschutz- und 1980 durch ein Meeresschutz-Abkommen ergänzt. Bis heute haben 45 Staaten (1979 auch Deutschland) den Antarktisvertrag signiert. 1991 hat man sich auf ein Verbot des Abbaus von Bodenschätzen in der Antarktis bis mindestens 2041 geeinigt.