November, 2014

Schwarze Zeiten für weiße Bären

25.11.2014 (Artkis)

Wie der WWF berichtet, ist die Zahl der Eisbären in der Beauford See, in Alaska und im Nordwesten Kanadas seit Beginn des Jahrhunderts um rund 40 Prozent geschrumpft. Die aktuellen Zahlen wurden jetzt im Fachjournal Ecological Applications veröffentlicht. 2004 wurden noch 1.500 Eisbären gezählt, zuletzt waren es nur noch 900 Exemplare.

Das Überleben für Jungtiere wird immer schwieriger

„Der Klimawandel macht den Tieren zunehmend zu schaffen. Mit den neuesten Zahlen haben sich die Befürchtungen bestätigt“, kommentiert Sybille Klenzendorf vom WWF Arktisprogramm die Ergebnisse der Langzeitbeobachtung. „Das sommerliche Packeis auf dem Meer ist seit Jahren auf dem Rückzug und ohne Eis fehlt den Bären die Plattform zum Robbenjagen. Das macht das Überleben, insbesondere für Jungtiere, immer schwieriger“, so die WWF-Expertin.

Zurückgehendes Meereis gefährdet auch Walrosse

Der WWF fürchtet, dass sich der bedrohliche Trend fortsetzt, wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird. Weltweit gibt es noch etwa 20.000 bis 25.000 Eisbären. Sie verteilen sich auf 19 voneinander getrennte Populationen. Der Klimawandel schlägt in ihrem eisigen Lebensraum besonders dramatisch zu: Die durchschnittliche Lufttemperatur in der Arktis ist in den vergangenen 100 Jahren um rund fünf Grad Celsius gestiegen. Die Ausdehnung des arktischen Packeises ging zuletzt pro Jahrzehnt rund zehn Prozent zurück. Damit schmilzt auch der Lebensraum des Eisbären und anderer Tiere immer weiter zusammen. Erst vor wenigen Wochen wurden in der Region Massenansammlungen Zehntausender Walrosse an Stränden beobachtet. Auch dieses Phänomen ist auf das schmilzende Meereis zurückzuführen, das die Tiere normalerweise nutzen, um sich bei der Jagd zwischen den Tauchgängen auszuruhen.
„Die aktuellen Ergebnisse verdeutlichen einmal mehr, dass wir das Tempo beim Klimaschutz drastisch erhöhen müssen. Nur dann haben die Arktis und die Eisbären eine Überlebenschance“, so Sybille Klenzendorf vom WWF.
(Quelle: WWF)

Nächste PolarNEWS erscheint am 6. Dezember 2014

12.11.2014 (Antarktis, Artkis)

Die 20. Ausgabe des Magazins PolarNEWS erscheint am Nikolaustag.

Das halbjährlich erscheinende Magazin PolarNEWS ist die einzige Publikation im deutschsprachigen Raum, das sich den polaren Gebieten verschrieben hat. In PolarNEWS kommen diverse Themen zur Sprache. Nicht zu kurz kommen soll vor allem die Tierwelt. Aber auch Menschen die in den Polarregionen leben und arbeiten kommen zu Wort. PolarNEWS möchten ganz einfach die Faszination der Region um den Nord- und Südpol dem interessierten Publikum näher bringen.

Ein kostenloses Exemplar kannst du hier bestellen: PolarNEWS-Magazin

Eisbär soll besser geschützt werden

03.11.2014 (Artkis)

Pressemitteilung von OceanCare

Von 4. bis 9. November 2014 findet in Quito (Ecuador) die 11. Vertragsstaatenkonferenz der Bonner Konvention (Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten) statt.

Auf der Tagesordnung stehen auch ein Antrag der EU zur Listung des Cuvier-Schnabelwals im Mittelmeer auf Anhang I sowie ein Antrag Norwegens zur Listung des Eisbären auf Anhang II. Die Meeresschutzorganisation OceanCare fordert die Mitgliedstaaten der Bonner Konvention auf, für einen besseren Schutz dieser bedrohten Tierarten zu sorgen und die Anträge zu unterstützen.

Der Eisbär (Ursus maritimus) gehört zu den besonders vom Klimawandel betroffenen Arten. Weil sein Lebensraum immer kleiner wird, ist mit einem starken Rückgang der Populationen zu rechnen. Das Schwinden des Packeises führt zu weiteren Gefährdungen wie erhöhtem Schiffsverkehr und dem Abbau von Öl- und Erdgas im arktischen Lebensraum.

Die „Polar Bear Specialist Group“ der International Union for Conservation of Nature (IUCN) sieht den Eisbären inzwischen als so stark gefährdet an, dass auch die Kriterien für eine Listung in Anhang I der Bonner Konvention gegeben wären.

Der Wissenschaftsausschuss der Bonner Konvention hat bereits eine Empfehlung für den Antrag Norwegens ausgesprochen. Auch die Range States USA, Kanada und Russland begrüßen den Vorschlag.

„Der Antrag Norwegens ist als Hilferuf für den König der Arktis – den Eisbären – zu verstehen. Dem Eisbären schmilzt die Zukunft unter den Tatzen weg und internationale Kooperation mit allen Staaten ist gefordert, da nicht nur Anrainerstaaten verantwortlich für den dramatischen Zustand des Lebensraumes Arktis sind. Die Frage nach den Chancen für die Erhaltung des Eisbären stellt sich nicht: Es ist unsere Verpflichtung“, sagt Nicolas Entrup, Sprecher von OceanCare an der Tagung in Quito, Ecuador.

OceanCare fordert die EU und alle Vertragsstaaten auf, dem Antrag Norwegens bei der Konferenz in Quito zuzustimmen.
(Quelle: OceanCare)